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Das Nikon F-Bajonett

Was passt wo - Nikon Kameragehäuse und Nikkore

Vorwort
Bei der Nikon Corperation sammelt man seit 1917 Erfahrungen im Bau von optischem Glas und seit 1925 baut Nikon Objektive. 1933 wurde die Marke Nikkor geboren, die seit dem für vorzügliche Objektive aus dem Hause Nikon steht. Bis heute wurden mehr als 100 Millionen Nikkor Objektive produziert. Als Nikon im Jahr 1959 ihre erste Spiegelreflexkamera Nikon F auf den Markt brachte, war dies auch die Geburtsstunde des F-Bajonetts, der Anschluss der es jahrzehntelang bis heute nahezu unverändert den Fotografen ermöglicht, fast jedes (manuelle) Nikon-Objektiv am (AF-) Kameragehäuse und umgekehrt zu verwenden. Das ist eines der besonderen Merkmale des Nikon Systems.

Durch den Einzug der Digitaltechnik und neuen Funktionen leidet inzwischen aber auch die legendäre Kompatibilität, so dass bei bestimmten Kamera/Objektiv-Kombinationen Einschränkungen auf das System wirken. Dabei war Nikon bei der Kompatibilität von Kamera/Objektiv-Kombinationen nie besonders konsequent. So kann eine ältere Kamera mit einem neueren Nikkor-Objektiv durchaus kompatibler sein als eine Kamera neueren Baujahres und umgekehrt.

Dieser Beitrag stellt die Nikkor Objektivtypen mit F-Bajonett vor und stellt die Einschränkungen bei der Verwendung an Nikon-Kameragehäusen dar.

Nikon SLR-Kameras arbeiten mit Offenblendenmessung. Das heißt, dass das Sucherbild auch beim Abblenden des Objektives, entsprechend dem kleinsten Blendenwert des Objektives, immer gleich hell bleibt. Die eingestellte Blende wird erst mit dem Auslösen und vor dem öffnen des Verschlusses auf den eingestellten Wert geschlossen (automatische Springblende). 

Um eine richtige Belichtung zu gewährleisten, muss dem Messsystem der Kamera der eingestellte Arbeitsblendenwert mitgeteilt werden. Dies erfolgt bei Nikon SLR-Kameras und Objektiven mit F-Bajonett je nach Modell und Baujahr auf unterschiedliche Weise, was im folgenden beschrieben wird.



Nikon F mit Photomic FTN
und 
Nikkor-H Auto 1:2 f=50mm


Hinweis:
Die Marken Nikon® und Nikkor® sind eingetragene Warenzeichen der Nikon Corperation, Japan.
Dieser Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und es wird keine Garantie für die Angaben zur Kompatibilität der genannten Geräte übernommen. Exakte Angaben erhält man nur von Nikon selbst.

1. Manuelle Objektive

Non-AI Nikkore - der A-Typ, C-Typ und K-Typ
Bei den ersten SLR-Kameramodellen Nikon F, F2 und der frühen Nikkormat-Reihe erfolgte die Blendenwertübertragung vom Objektiv an die Kamera über eine Blendengabel (die im Fotografenjargon auch als "Hasenohren" bezeichnet werden), die auf dem Blendenring des Objektives befestigt ist und mit einem Blendenwert-Mitnehmer an der Kamera gekoppelt wird. Die Nikkore mit Baujahr 1959 bis 1977 sind in Reihenfolge der Baujahre: A-Typ, C-Typ und K-Typ.

Die ersten Nikkore vom A-Typ hatten nur einschichtvergütete Linsen, der Fokussierring war aus Metall. Bei den frühen Versionen war als Herstellerbezeichnung noch Nippon Kokaku Japan und die Brennweitenangaben in cm eingeprägt. Spätere A-Typen trugen dann Nikon und die Brennweite wurde fortan in mm angegeben.

Der folgende C-Typ ab 1970 entspricht mechanisch dem A-Typ, verfügt aber über mehrschichtvergütete Linsen. Diese trugen bis auf wenige Ausnahmen ein "·C" in der Bezeichnung (z. B. Nikkor-H·C Auto 1:2 f=50mm). Einige Objektive des A-Typs (erkennbar am verchromten Filterring) wurden von der Konstruktion übernommen, mit mehrschichtvergüteten Linsen ausgestattet und somit automatisch zum C-Typ (der in der Regel einen schwarzen Filterring hatte). Die A- und C-Typen erhielten in der Bezeichnung eine Codierung, welche die Anzahl der Linsenelemente verrät. Dabei bediente man sich der Anfangsbuchstaben der griechischen und römischen Zahlwörter:

Bezeichungen                                                 
U = Uns= eine Linse  H = Hex = sechs Linsen
B = Bini= zwei Linsen  S = Septem  = sieben Linsen
T = Tres= drei Linsen  O = Octo  = acht Linsen
Q = Quatuor = vier Linsen  N = Novem  = neun Linsen
P = Pente= fünf Linsen  D = Decem  = zehn Linsen

Der K-Typ - letzter Typ der Non-AI Objektivbaureihe - ist bei den meisten Objektiven äußerlich an einem gummierten Fokusring sowie an einem schwarzen Ring mit Schärfentiefenskala zu erkennen. Mechanisch entspricht er sonst dem C-Typ. Nicht alle Objektiv-Modelle der Vorreihen sind als K-Typ realisiert worden, da bereits 1977 mit dem N-Typ die neue Kamera-, und Objektiv-Generation mit dem AI-Standard auf den Markt kam.

Non-AI Typ (1959)

AI Nikkore 
Ab 1977 führt Nikon bei alle neuen Kameras und Objektiven das AI-System (AI = Aperture Index) ein. Hier erfolgt die Blendenwertübertragung mechanisch viel einfacher über eine Steuerkurve am Blendenring des Objektivs, das mit einem kleinen Mitnehmer am Kamerabajonett arbeitet. Das umständliche ansetzten der Blendengabeln an die Kameramechanik konnte somit entfallen. Der N-Typ ist die neue Objektivgeneration, die neben der AI-Steuerkurve auch noch einen Steuernocken unter dem Hinterlinsenring spendiert bekam, der den Kameras EM, FA, FG, F-301 und F-501 mit Blendenautomatik die Lichtstärke mitteilt. AI Nikkore hatten außerdem auf dem Blendenring eine zusätzliche kleine Blendenskala aufgedruckt, die bei einigen AI-Kameras in den Sucher eingespiegelt werden konnte.

Da die Nikkore vor 1977 keine AI-Blendensteuerkurve besitzen, können diese an die meisten Kameras mit AI-System, die nach 1977 vorgestellt wurden, nicht mechanisch angesetzt werden. Die Objektive konnten aber durch den Nikon-Service relativ einfach auf AI-Standard umgebaut werden, in dem der Blendenring gewechselt wurde. Umgekehrt können quasi alle Objektive mit dem AI-Standard an alle jemals von Nikon hergestellten Kameras mit F-Bajonett angesetzt werden! Daher besitzen AI-Nikkore auch weiterhin die Blendengabel (die sie mit AI-System nicht mehr brauchen), damit sie auch mit den älteren Non-AI Kameras arbeiten konnten.

AI-Typ (1977)

AI-S Typ (1981)

AI-S Nikkore
Bei den Nikkoren vom AI-S Typ wurde ab 1981 eine lineare Blendensteuerung realisiert, um den Kameras FA, F-301, F-501 bei Blendenautomatik die Einstellungen zu erleichtern. Die Kameras hatten einen Fühler am Bajonett, um diesen Typ zu erkennen. Kurios in diesem Zusammenhang ist, dass auch die F4 diesen Fühler besitzt ihn aber nicht nutzt. Zusätzlich erhielten Objektive mit einer Brennweite ab 135 mm einen Indikator an der Hinterlinse (Brennweitenabgriff). Dieser wurde aber nur von der FA and F-501abgegriffen und für den Kurzzeitprogrammmodus verwendet. AI-S Nikkore sind leicht an einer kleinen halbkreisförmigen Einfräsung auf der Bajonettauflage (AI-S-Kerbe) oberhalb der Bajonettverriegelung zu identifizieren. Ein weiteres Erkennungsmerkmal für AI-S Nikkore ist die orange gefärbte Zahl der kleinsten Blende auf beiden Blendenringskalen.

Series E
Objektive der Series E wurden 1979 zusammen mit dem Kameramodell Nikon EM als preiswerte Objektivreihe mit einfacher mechanischer Konstruktion speziell für SLR-Einsteiger vorgestellt. Die Series E Objektive entsprechen dem AI-S Typ, allerdings unter Verzicht der Blendengabel und tragen nicht die übliche Bezeichnung "Nikkor". Die Einstellringe und Schneckengänge sind aus Kunststoff gefertigt, die Linsen wurden (mit Ausnahme der Objektive mit 35, 50 und 100 mm Brennweite) mehrschichtvergütet.  

Beispiel: Nikon Lens Series E 35mm 1:2.5

AI-P Nikkore
Diese MF-Objektive ab 1988 entsprechen dem AI-Standard, haben aber eine eingebaute CPU (Central Processing Unit). Blendenwerte, Lichtstärke, und Brennweite können über elektronische Kontakte an AF-Kameras übertragen werden. Äußerlich sind AI-P Nikkore wie die AF-Nikkore an den elektrischen Kontakten über der Hinterlinse zu erkennen. Es bleiben aber Exoten, denn es gibt nur drei AI-P Nikkore:
Nikkor 45mm 1:2.8 P, Nikkor 500mm 1:4 P IF-ED und
Nikkor 1200-1700mm 1:5.6-8 P IF-ED.

2. Autofokus Objektive

F3AF
Nikon stellt 1983 mit der F3AF die zweite Autofokuskamera auf dem Fotomarkt überhaupt vor. Dazu wurden zwei speziell konstruierte Objektive mit eingebautem AF-Motor angeboten: AF-Nikkor 80mm 1:2.8 und AF-Nikkor 200mm 1:3.5 ED. Dazu kam noch der Telekonverter TC-16

Die beiden Objektive sind leicht an den Blendengabeln ("Hasenohren") auf dem Blendenring zu erkennen - es sind die einzigen AF-Nikkore welche diese Merkmale aufweisen. Sie tragen die Bezeichnung "AF-NIKKOR" (mit Bindestrich) auf dem Gehäuse. Außer an der F3AF ist mit den beiden AF-Objektiven nur noch an der Nikon F4 und F-501 ein AF-Betrieb möglich. Obwohl die Objektive mechanisch kompatibel sind, sollen diese lt. Nikon an den meisten AF-Kameras nicht verwendet werden, da keine korrekte Belichtung möglich ist oder wegen der hohen Stromaufnahme der Motoren die Kameras beschädigt werden können! Mit der ab 1986 eingeführten völlig neuen AF Nikkorserie und allen Folgetypen ist mit der F3AF kein AF-Betrieb möglich. Die F3AF stellt mit den beiden genannten AF-Objektiven und dem TC-16 somit ein quasi abgeschlossenes AF-System dar.

AF Nikkore
Bei den 1986 eingeführten AF Nikkore mit eingebauter CPU werden die Werte für Blende, Lichtstärke des Objektivs, Brennweite und AF-Informationen über elektronische Kontakte an die AF-Kameras übertragen. Der AF wird über eine mechanische Kupplung zwischen Kamera und Objektiv angetrieben, der Motor sitzt im Kameragehäuse.

Die DSLR-Einsteigermodelle D40(X), D60, D3000, D3100, D3200, D3300, D3400, D3500, D5000, D5100, D5200, D5300 und D5500 haben keinen AF-Motor im Kameragehäuse und somit muss mit AF Nikkoren manuell fokussiert werden. Äußerlich sind AF Nikkore mit CPU an den elektrischen Kontakten über der Hinterlinse und der AF-Kupplung leicht zu erkennen. Sie tragen außerdem die Bezeichnung "AF NIKKOR" (ohne Bindestrich) auf dem Gehäuse. Ab 1988 wurde das Gehäusedesign etwas verändert und der Fokusring wurde breiter und bekam einen griffigen Gummiüberzug. 

AF Typ (1986)

Bsp: AF Nikkor 50mm 1:1.8

Alle AF Nikkore ohne die Zusatzbezeichnung "G" entsprechen dem AI-S Standard. Das heißt, dass die eingestellten Blendenwerte ohne Einschränkungen an MF-Kameras mit AI-System übertragen werden. 

Bei den DSLR Kameras D1-Serie, D2-Serie, D3-Serie, D4-Serie, D5-Serie, D200, D300(s),D500,D600, D610, D700, D7000, D7100, D7200, D7500, D800(E), D810(A), D850 sowie den AF-Kameras F100, F4, F5, F70, F90(X), F-501, F-601, F-801(s) wurde der AI-Standard weiterhin realisiert. Wird ein Nikkor vom AI-Typ an eine dieser Kameras gesetzt, erkennt dies die Kamera und stellt automatisch auf Zeitautomatik und ggf. Integralmessung um.

Bei den Kameras D2-Serie, D3-Serie, D4-Serie, D5, D6, D200, D300(s), D500, D600, D610, D700, D750, D780, D7000, D7100, D7200, D800(E), D810(A), D850, Df und F6 kann man die Objektivdaten manuell in die Kamera eingeben und dann ähnlich verwenden, als hätte das Objektiv eine CPU.

Bei den DSLR-Kameras D100, D40(X), D50, D3000, D3100, D3200,D3300, D5000, D5100, D5200, D5300, D5500, D60, D70(s), D7500, D80, D90 und den AF-Kameras F50, F55, F60, F65, F75, F80, F-401 wurde das AI-System nicht implementiert. Diese Kameras benötigen zur Abdeckung wichtiger Kamerafunktionen ausschließlich Nikkore mit CPU vom Typ AF, AF-I, AF-S, AF-P oder AI-P.

Die Kameras D3400 und D3500 sind mit Objektiven mit Blendenring auch mit CPU weitgehend inkompatibel.

D Nikkore
AF, AF-I und AF-S Nikkore mit der Zusatzbezeichnung D (seit 1996) übertragen noch zusätzlich für Kameras mit 3D-Matrixmessung die Einstellentfernungsdaten. Diese Daten werden vor allem für die Blitzbelichtungsmessung verwendet. Mit Einführung der D Nikkore wurde aber nicht nur die Datenübertragung erweitert, sondern oft auch konstruktive Änderungen an den Objektiven vorgenommen.

Bsp: AF Nikkor 50mm 1:1.8D

AF-I und AF-S Nikkore
Diese Nikkore haben die AF-Motoren im Objektiv eingebaut. Bei AF-I Nikkoren sind kernlose, bei den neueren AF-S Nikkoren sind Ultraschall- (Silent-Wave) Motoren verbaut. Sonst sind die Objektive funktionell identisch, was auch für die AF-I und AF-S Konverter gilt, die untereinander voll kompatibel sind. Die elektrische Versorgung der AF-Motoren erfolgt über die elektrischen Kontakte. Die Ansteuerung dieser Objektive kann mit allen DSLR-Kameras und den AF-Kameras F100, F4, F5, F6, F65, F70, F75, F80, F90(X) erfolgen. Mit allen anderen älteren AF-Kameras muss manuell fokussiert werden.

G Nikkore
AF, AF-S und AF-P Nikkore mit der Zusatzbezeichnung G, die ab dem Jahre 2000 eingeführt wurden besitzen keinen Blendenring mehr. Die Blende kann hier nur mit einer kompatiblen Kamera eingestellt werden, welche über ein Blendenwählrad verfügt, oder die Blende im P- und S-Modus automatisch einstellt. 

Kompatible Kameras sind:
D1-Serie, D2-Serie, D3-Serie, D4-Serie, D5, D6, D100, D200, D300(s), D500, D3000, D3100, D3200, D3300,D3400, D3500, D40(X), D50, D5000, D5100, D5200, D5300, D5500, D60, D600, D610, D70(s), D700, D750, D780, D7000,D7100, D7200, D7500, D80, D800(E), D810(A), D850, D90, Df, F100, F5, F50, F55, F6, F60, F65, F75, F80, F-401(s/x) 

Kameras die im P- und S-Modus verwendet werden können
F4, F70, F90(X), F-601M, F-801(s) 

Kameras die nicht kompatibel sind
F, F2, F3, F3AF, FA, FE, FE2, FM, FM2, FM3a, F-301, F-501, F-601AF, Nikkormat-Serie

Bsp: AF-S Nikkor 28-70mm

Bsp: AF-S Nikkor 50mm 1:1.8 G

DX Nikkore 
Nikkore mit der Zusatzbezeichnung DX sind im Jahre 2002 speziell für digitale SLR-Kameras mit DX- (APS-C) Bildsensorformat eingeführt worden. Hierbei ist der Lichtstrahlengang für den DX-Bildsensor optimiert. Da diese Nikkore über einen kleineren Bildkreis (Crop-Faktor = 1,5) verfügen, sind sie für analoge Kameras nicht geeignet. Umgekehrt können "normale" AF-, AF-I und AF-S Nikkore an allen DSLR-Kameras mit DX-Sensorformat verwendet werden. Die DSLR-Kameras D3-Serie, D4-Serie, D5, D6, D600, D610, D700, D750, D780, D800(E), D810(A), D850 und Df mit FX-Bildsensorformat können DX-Objektive mit eingeschränkter Auflösung verwenden. DX Nikkore besitzen keinen Blendenring und tragen daher immer die Zusatzbezeichnung "G".

Bsp: AF-S DX 12-24mm 1:4 G ED

VR Nikkore
Nikkore mit der Zusatzbezeichnung VR sind Objektive die das aktive Antiverwackelungssystem VR (Vibration Reduction) integriert haben, welche die Verwackelungsunschärfe bei Freihandaufnahmen vermindern. Inzwischen gibt verschiedene Generationen, welche eine Verwackelungsreduzierung bis zu 4 Blendenstufen schaffen. Die VR-Technik wird von allen DSLR-Kameras und den AF-Kameras F100, F5, F6, F65, F75, F80 unterstützt. 

Bsp: AF-S 70-300mm 1:4.5-5.6 G ED VR

PC-E Nikkore
Im Jahre 2008 werden Tilt-Shift-Objektive eingeführt welche eine elektromagnetische Blendensteuerung aufweisen. PC-E Nikkore besitzen keinen mechanischen Blendenhebel. Es besteht die Möglichkeit die Blende manuell am Objektiv einzustellen. Nur mit neueren DSLR-Kameras (siehe Tabelle in Kapitel 3) sind Belichtungsautomatiken möglich. 

E Nikkore
Mit dem E Nikkor (das E steht direkt hinter dem Offenblendenwert) führt Nikon im Jahre 2013 das erste Objektiv mit elektromagnetischer Blendensteuerung ein, das ausschließlich von einer Kamera gesteuert werden kann. Es gibt keinen mechanischen Blendenhebel. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist, dass die Blendensteuerung so arbeitet wie das bereits 26 Jahre früher vom Wettbewerber Canon 1987 eingeführte EOS-System. E Nikkore sind nur mit neueren DSLR-Kameras kompatibel. 

Bsp.: PC-E Nikkor 24mm 1:3.5 D

Bsp: AF-S 24-70mm 1:2.8E VR

AF-P Nikkore
Die im Jahre 2016 eingeführten AF-P Nikkore haben für den AF-Antrieb Schrittmotoren eingebaut, die es ermöglichen sehr schnell und leise zu fokussieren. Diese Objektive haben keinen Schalter am Objektiv und können nur mit kompatiblen Kameras im Kameramenü auf manuellen Fokus umgeschaltet werden. Bei nicht kompatiblen Kameras wird der neue Schrittmotor falsch oder nicht angesteuert, was bedeutet, dass diese Kameras mit AF-P Objektiven im AF-Modus nicht richtig scharf stellen können. Diese Objektive sind offenbar für Anwender gedacht, die ausschließlich im Automatikmodus arbeiten, daher sind diese Objektive auch weitgehend nur mit Einsteigerkameras kompatibel. 

Voll Kompatible Kameras sind:
D3400, D3500, D500, D5500, D5600, D7100, D7200, D7500, D850     

Kameras verfügen nicht über die Option "Man. Fokussierring im AF-Modus" im Menu um die Funktion des Fokussierrings im Autofokusmodues ein-oder auszuschalten:

Df, D3300, D4(S), D5, D6, D600, D610, D5300, D750, D7100, D7200, D800(E), D810(A)

Bsp: AF-P DX Nikkor 70-300mm 1:4.5-6.3 G ED

IX Nikkore (APS)
Mitte der 90er Jahre versuchten einige große Kamerahersteller mit der Einführung des "Advanced Photo System" (APS) den Filmfotomarkt anzukurbeln, was sich aber als großer Flop herausstellen sollte. Im Jahre 1996 brachte Nikon mit den APS-Kameras Pronea 600i und Pronea S auch sechs IX Nikkore auf den Markt. Da man den APS-Kameras das F-Bajonett spendierte können konventionelle AF Nikkore an den APS-Kameras verwendet werden. Umgekehrt können auf Grund der speziellen APS-Konstruktion IX Nikkore an allen anderen Nikon SLR- und DSLR-Kameras nicht verwendet werden! Das APS-System wird in den nachfolgen Kapiteln nicht berücksichtigt.

Nikon Z
Mit dem für das Z-System neu entwickelte Bajonettadapter Nikon FTZ ist es möglich auch Objektive mit Nikon F-Bajonett an Nikons spiegellosen Kameras mit Nikon Z-Bajonett zu verwenden. Eine Beschreibung hierzu finden sie im Beitrag "Das Nikon Z-Bajonett". 

3. Was passt wo - Nikon Kameras und Nikkore

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Kompatibilität zwischen den verschiedenen Nikon Kameras und Nikkor-Objektivtypen.

4. Zusätzliche Objektivbezeichnungen

Viele Nikkore tragen noch eine Reihe von zusätzlichen Bezeichnungen die in der nachfolgenden Tabelle dargestellt sind.

Bezeichnung Ausführung
ASP / AsphericalNikkor mit asphärischen Linsen zur Verbesserung der optischen Leistung
CRCNikkor mit "Close-Range-Correction", eine Optimierung (Floating Elements) auf kürzeste Entfernungseinstellung
DAF-D Nikkor, bei dem der Entfernungswert für die 3D-Matrixmessung übertragen wird 
DCNikkor mit "Defocus control" zur Kontrolle einer bestimmten Schärfentiefe
DXNikkor mit kleinerem Bildkreis für Nikon DSLR-Kameras mit DX-Sensorformat
ENikkor mit elektromagnetischer Blendensteuerung
EDNikkor mit einer oder mehreren Linsen aus Spezialglas mit anormaler Teildispersion für die Farbfehlerkorrektur
FisheyeNikkor mit extremen Bildwinkeln ab 170°
FLNikkor mit einer oder mehreren Linsen aus Flouritglas mit anormaler Teildispersion für die Farbfehlerkorrektur
GNikkor ohne Blendenring
IFNikkor mit Innenfokussierung, bei dem die Frontlinse zur Fokussierung nicht bewegt wird
MedicalSpezial-Nikkor für medizinisch-technischen Bereich mit integriertem Ringblitz (z. B. Medical Nikkor 120mm 1:4 IF)
MicroNikkor mit erweiterten Nahbereichsfokussierung und Nahbereichskorrektur
NNikkor mit Nanokristallvergütung (z. B. AF-S Nikkor 24-70mm 1:2.8 G ED)
NoctNikkor mit hoher Lichtstärke und spezieller optischer Coma-Korrektur für Nachtaufnahmen (Noct Nikkor 58mm 1:1.2)
PCShift-Nikkor zum perspektivischen Ausgleich "stürzender" Linien
PC-ETilt-Shift-Nikkor mit elektromagnetischer Blendensteuerung
PFNikkor mit einer Phasen-Fresnel-Linse für erweiterte optische Korrekturen 
ReflexSpiegelteleobjektiv
RFNikkor mit Hinterlinsengliedfokussierung (RF - Rear Focusing)
Series EObjektivbaureihe vereinfachter Bauart vom Typ AI-S, welche mit der Nikon EM vorgestellt wurde
SICNikkor mit besonderer Mehrschichtenvergütung (Super Integrated Coating )
SWMAF-S Nikkor mit Silent-Wave-Motor
Ultra MicroNikkor das speziell für den Einsatz an Balgengeräte für große Abbildungsmaßstäbe entwickelt wurde
UVNikkor für den UV-Bereich (wird mit Spezial-UV-Filter geliefert)
VRVibration-Reduction - ein aktives Anti-Verwacklungssystem

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